Ende der Assad-Ehe? Die Zukunft Syriens und die Allianz von Macht und Überleben
Die Ehe zwischen Bashar al-Assad und dem syrischen Volk – eine Metapher für die fragile Allianz von Macht und Überleben – steht seit Jahren auf der Kippe. Der Bürgerkrieg, der das Land seit 2011 verwüstet, hat diese Allianz tiefgreifend erschüttert, und die Frage nach dem Fortbestehen Assads an der Macht ist nach wie vor brisant. Ist das Ende dieser „Ehe“ nah? Die Antwort ist komplex und hängt von mehreren miteinander verwobenen Faktoren ab.
Die Stützen des Assad-Regimes: Russland und Iran
Zwei Schlüsselfaktoren sichern Assads Position: die militärische und politische Unterstützung Russlands und Irans. Russland, ein wichtiger Verbündeter, intervenierte 2015 militärisch in Syrien und verhinderte den Zusammenbruch des Assad-Regimes. Die russische Luftwaffe spielte eine entscheidende Rolle bei der Rückeroberung von Territorien, die von Rebellen und der IS-Miliz gehalten wurden. Diese militärische Unterstützung wird durch politische und wirtschaftliche Hilfen ergänzt, die Assads Regime am Leben erhalten.
Iran wiederum unterstützt Assad mit schiitischen Milizen, finanziellen Mitteln und strategischer Beratung. Die iranische Präsenz in Syrien ist tiefgreifend und stellt eine wichtige Säule des Assad-Regimes dar. Die enge Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Iran bildet somit ein starkes Bündnis, das die Stabilität, oder zumindest den Status Quo, von Assads Herrschaft garantiert.
Die Herausforderungen: Wirtschaftliche Not und soziale Unzufriedenheit
Trotz der militärischen Siege und der externen Unterstützung steht das Assad-Regime vor immensen Herausforderungen. Die syrische Wirtschaft ist in Trümmern. Jahre des Krieges, Sanktionen und die Zerstörung der Infrastruktur haben zu einer katastrophalen humanitären Krise geführt. Die Bevölkerung leidet unter extremer Armut, Arbeitslosigkeit und Mangel an grundlegenden Gütern. Diese wirtschaftliche Not schürt soziale Unzufriedenheit und könnte zu weiterer Instabilität führen.
Die Folgen des Krieges: Millionen von Syrern sind aus ihren Häusern geflohen, und das Land ist von einer riesigen Flüchtlingskrise betroffen. Die Rückkehr der Flüchtlinge stellt eine immense logistische und finanzielle Herausforderung dar. Der Wiederaufbau des Landes wird Jahrzehnte dauern und Milliarden von Dollar kosten.
Die Zukunft: Ein fragiles Gleichgewicht
Das Ende der "Assad-Ehe" ist nicht unmittelbar absehbar. Solange Russland und Iran Assad weiterhin unterstützen, bleibt sein Sturz unwahrscheinlich. Allerdings ist die Situation instabil und prekär. Die anhaltende wirtschaftliche Misere, die soziale Unzufriedenheit und die potenzielle Eskalation regionaler Konflikte könnten die Lage jederzeit verschärfen. Ein Regimewechsel ist zwar nicht unmittelbar in Sicht, aber das fragile Gleichgewicht könnte sich jederzeit verschieben.
Der Faktor Zeit: Die Zeit arbeitet gegen Assad. Die anhaltende wirtschaftliche Not und die soziale Unzufriedenheit könnten langfristig zu einem Widerstand führen, der das Regime destabilisiert. Die Frage ist nicht ob, sondern wann sich die Lage verändert.
Fazit: Das Ende der Assad-Ehe ist eine Frage des Wann, nicht des Ob. Die Allianz zwischen Assad und seinen Unterstützern ist zwar stabil, jedoch stark gefährdet durch die wirtschaftliche Not, soziale Unzufriedenheit und potentielle Eskalationen regionaler Konflikte. Die Zukunft Syriens bleibt ungewiss, und die nächsten Jahre werden entscheidend sein für die Entwicklung der politischen Landschaft.