Heiligabend: Wildtiere füttern mit der Familie – Ein sinnvoller Brauch?
Heiligabend, die besinnliche Zeit im Kreise der Familie. Doch neben Plätzchen backen und Geschenke auspacken, kann man diesen Tag auch mit einer besonderen Aktivität bereichern: dem Füttern von Wildtieren. Aber ist das wirklich sinnvoll und artgerecht? Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile dieser weihnachtlichen Tradition und gibt Tipps für verantwortungsvolles Handeln.
Die Faszination der Winterfütterung
Für viele Familien ist das Füttern von Wildtieren am Heiligabend ein liebgewonnener Brauch. Kinder erleben die Natur hautnah, lernen etwas über die heimische Tierwelt und entwickeln ein Verantwortungsgefühl für die Umwelt. Das gemeinsame Auslegen von Futter schafft eine besondere Atmosphäre und verbindet die Familie. Der Anblick von Eichhörnchen, Vögeln oder Rehen, die genüsslich das bereitgestellte Futter verzehren, weckt Freude und kindliche Begeisterung.
Die positiven Aspekte:
- Gemeinsames Erlebnis: Die Vorbereitung und das Füttern selbst bieten eine schöne Familienaktivität.
- Naturverbundenheit: Kinder lernen die Natur und ihre Bewohner kennen und schätzen.
- Verantwortungsgefühl: Die Kinder übernehmen Verantwortung und lernen, sich um andere Lebewesen zu kümmern.
- Besinnliche Stimmung: Die ruhige Aktivität am Heiligabend kann die besinnliche Atmosphäre verstärken.
Die Schattenseiten der Wildfütterung
Trotz der positiven Aspekte birgt die Wildfütterung auch Gefahren. Unkontrolliertes oder falsches Füttern kann schwerwiegende negative Folgen für die Tiere haben.
Risiken und Nachteile:
- Falsches Futter: Viele gängige Lebensmittel wie Brot, Kuchenreste oder Schokolade sind für Wildtiere ungesund und sogar giftig.
- Gewöhnungseffekt: Regelmäßige Fütterung kann die Tiere an den Menschen gewöhnen und sie abhängig machen. Dies erhöht das Risiko von Verletzungen durch den Straßenverkehr oder Angriffe durch Hunde.
- Krankheiten: Eine Ansammlung von Tieren an einer Futterstelle erhöht die Gefahr der Ausbreitung von Krankheiten.
- Ökologisches Ungleichgewicht: Fütterung kann das natürliche Verhalten der Tiere stören und das ökologische Gleichgewicht gefährden. Beispielsweise könnten bestimmte Arten übermäßig begünstigt werden, während andere verdrängt werden.
- Unnötige Abhängigkeit: Tiere, die an die zusätzliche Futterquelle gewöhnt sind, haben Probleme, im Frühling ihr eigenes Futter zu finden.
Verantwortungsvolles Füttern – So geht's richtig
Wenn Sie Wildtiere am Heiligabend füttern möchten, sollten Sie unbedingt einige wichtige Regeln beachten:
Tipps für artgerechtes Füttern:
- Informieren Sie sich: Erkundigen Sie sich vorab, welche Wildtiere in Ihrer Umgebung leben und welches Futter für sie geeignet ist.
- Geeignetes Futter: Achten Sie auf naturbelassenes Futter wie ungesalzene Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Eicheln oder spezielle Wildvogelfuttermischungen. Vermeiden Sie unbedingt Brot, Kuchen, Milchprodukte und Fertigfutter.
- Kleiner Mengen: Füttern Sie nur kleine Mengen und verteilen Sie das Futter an verschiedenen Stellen, um eine Überfütterung und Ansammlung der Tiere zu vermeiden.
- Hygiene: Achten Sie auf die Hygiene und entfernen Sie regelmäßig verschmutztes Futter.
- Standort: Wählen Sie einen geeigneten Ort für die Futterstelle, fern von Straßen und belebten Plätzen.
- Natürliche Nahrungsquellen: Bevorzugen Sie das Anbieten von Futter, welches die Tiere auch selbst finden können.
- Überlegen Sie sich genau, ob Sie Tiere füttern wollen: Manchmal ist es besser, die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu beobachten, ohne zu füttern.
Fazit:
Das Füttern von Wildtieren am Heiligabend kann ein schönes Familienerlebnis sein. Jedoch sollte dies stets verantwortungsbewusst und artgerecht erfolgen. Eine umfassende Information über die Bedürfnisse der Tiere und die Beachtung der oben genannten Tipps sind unerlässlich, um sowohl die Freude der Familie als auch das Wohl der Wildtiere zu gewährleisten. Oftmals ist das Beobachten der Tiere in ihrem natürlichen Habitat die bessere Alternative, um die Natur zu schützen und ein positives Beispiel für die Kinder zu sein.