Landwirte In SH: Angst Vor Mercosur

Nauheim

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Post on Dec 07, 2024

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Landwirte in SH: Angst vor Mercosur – Droht der Ruin durch billiges südamerikanisches Fleisch?

Die geplante Handelsvereinbarung zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Mercosur-Block (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) löst bei Landwirten in Schleswig-Holstein große Besorgnis aus. Die Angst vor einem Preisverfall durch billige Importe von Fleisch und anderen Agrarprodukten ist allgegenwärtig. Droht den Betrieben in Schleswig-Holstein durch den Mercosur-Deal der Ruin?

Billige Konkurrenz aus Südamerika: Ein harter Schlag für die hiesige Landwirtschaft?

Der Mercosur-Vertrag sieht weitreichende Zollsenkungen vor. Für schleswig-holsteinische Landwirte bedeutet das: Konkurrenz durch deutlich günstigere Produkte aus Südamerika. Insbesondere die Rindfleischproduktion ist betroffen. Brasilien und Argentinien sind riesige Fleischproduzenten, die ihre Produkte oft zu deutlich niedrigeren Preisen anbieten können als deutsche Betriebe. Diese Preisunterschiede resultieren aus unterschiedlichen Produktionsbedingungen, niedrigeren Arbeitskosten und oft auch aus weniger strengen Umwelt- und Tierschutzauflagen.

Welche Folgen drohen den Landwirten in SH?

Die befürchteten Folgen sind gravierend:

• Preisverfall: Ein Überangebot an billigem Importfleisch könnte zu einem drastischen Preisverfall auf dem europäischen Markt führen. Schleswig-Holsteinische Landwirte könnten ihre Produkte dann kaum noch rentabel verkaufen.
• Existenzbedrohung: Für viele Betriebe könnte der Preisverfall existenzbedrohend sein. Investitionen wären nicht mehr rentabel, und der Betrieb müsste möglicherweise aufgegeben werden.
• Arbeitsplatzverlust: Ein Rückgang der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein hätte auch Auswirkungen auf die Beschäftigung. Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, aber auch in der verarbeitenden Industrie und im Handel wären gefährdet.
• Verlust der regionalen Identität: Der Mercosur-Deal könnte zu einem Verlust regionaler Produkte und damit auch der damit verbundenen landwirtschaftlichen Identität Schleswig-Holsteins führen. Die Verbraucher könnten auf billigere Importprodukte ausweichen.

Welche Gegenmaßnahmen sind möglich?

Die Landwirte in Schleswig-Holstein fordern stärkere Unterstützung von der Politik. Konkrete Forderungen umfassen:

• Stärkere Handelspolitik: Die EU muss die Interessen der europäischen Landwirte in den Handelsverhandlungen stärker vertreten und faire Wettbewerbsbedingungen sichern. Das bedeutet, dass neben der Zollsenkung auch andere Aspekte wie Umwelt- und Tierschutzstandards berücksichtigt werden müssen.
• Finanzielle Unterstützung: Es braucht finanzielle Hilfen für die Betriebe, um die Umstellung auf neue Produktionsmethoden zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
• Förderung von regionalen Produkten: Eine verstärkte Förderung und Vermarktung regionaler Produkte kann dazu beitragen, die Nachfrage nach hiesigen Erzeugnissen zu stärken und die Abhängigkeit von Importen zu verringern.
• Transparenz und Verbraucheraufklärung: Es muss für die Verbraucher transparenter werden, woher die Produkte stammen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden. Aufklärung über die Unterschiede zwischen konventioneller und nachhaltiger Landwirtschaft kann dazu beitragen, den Absatz regionaler Produkte zu steigern.

Die Angst der Landwirte vor dem Mercosur-Abkommen ist verständlich und begründet. Es ist entscheidend, dass die Politik die Sorgen der Betriebe ernst nimmt und Maßnahmen ergreift, um die negativen Folgen des Abkommens abzumildern und die Wettbewerbsfähigkeit der schleswig-holsteinischen Landwirtschaft zu sichern. Nur so kann die Zukunft der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein gesichert werden.