Münster-Tatort: "Man stirbt nur zweimal" – Kritik: Eine unkonventionelle, aber gelungene Folge?
Der Münsteraner Tatort "Man stirbt nur zweimal" (2023) schlug Wellen – und das nicht nur wegen des ungewöhnlichen Titels. Die Folge, die auf den ersten Blick wie ein klassischer Fall von Mord und Intrige wirkt, präsentiert sich als eine überraschend unkonventionelle Geschichte mit humorvollen Momenten, aber auch einigen Kritikpunkten. Ob die Mischung aus Krimi, Komödie und skurrilen Charakteren letztendlich aufgeht, wollen wir in dieser Kritik beleuchten.
Der Fall: Ein scheinbar simpler Mord, doch mit überraschenden Wendungen
Der Mord an einem scheinbar unwichtigen Mann bringt die Münsteraner Ermittler um Professor Boerne und Kommissar Thiel auf eine ungewöhnliche Spur. Die Ermittlungen führen sie durch die skurrile Welt der Münsterschen Gesellschaft, offenbaren familiäre Geheimnisse und bringen überraschende Verbindungen ans Licht. Der Fall selbst ist, trotz der anfänglichen Einfachheit, clever konstruiert und hält den Zuschauer bis zum Schluss in Atem. Die Auflösung ist zwar nicht komplett unerwartet, aber dennoch befriedigend.
Stärken der Folge: Humor und Charaktere
Eine der größten Stärken der Folge ist der Humor. Die typischen Wortgefechte zwischen Boerne und Thiel sind wieder einmal ein Highlight. Die Dialoge sind spritzig und witzig geschrieben, und die Schauspieler spielen ihre Rollen mit Bravour. Auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und tragen zur komödiantischen Atmosphäre bei. Die übertriebenen Persönlichkeiten und skurrilen Situationen sorgen für Unterhaltung und lockern die oft düstere Atmosphäre eines Krimis auf.
Schwächen der Folge: Ungleichgewicht und Pacing
Trotz der vielen positiven Aspekte gibt es auch Kritikpunkte. Das Ungleichgewicht zwischen Humor und Krimi-Elementen ist an manchen Stellen spürbar. In einigen Szenen wirkt der Humor etwas aufgesetzt und lenkt von der eigentlichen Handlung ab. Das Pacing der Folge ist ebenfalls etwas ungleichmäßig. Manche Szenen ziehen sich unnötig in die Länge, während andere zu schnell vorbei sind.
Die Inszenierung: Visuell ansprechend, aber mit kleinen Schwächen
Die Folge ist visuell ansprechend inszeniert und nutzt die charmante Kulisse Münsters effektiv. Die Kameraführung ist gut, und die Musik unterstreicht die Stimmung der jeweiligen Szene. Allerdings gibt es auch hier kleine Schwächen: Einige Szenen wirken etwas überproduziert und lenken von der eigentlichen Handlung ab.
Fazit: Ein unterhaltsamer, aber nicht perfekter Münster-Tatort
"Man stirbt nur zweimal" ist ein unterhaltsamer Münster-Tatort, der durch seinen unverwechselbaren Humor und die starken Charaktere besticht. Die Geschichte ist clever konstruiert und hält den Zuschauer in Atem. Allerdings leidet die Folge unter einem ungleichmäßigen Pacing und einem manchmal zu starken Fokus auf den Humor, der den Krimi-Aspekt etwas in den Hintergrund drängt. Insgesamt ist es eine gelungene Folge, die Fans der Reihe unterhalten wird, aber nicht zu den besten Folgen der Münster-Reihe zählt. Die ungewöhnliche Handlung und die überraschenden Wendungen machen die Folge dennoch sehenswert.