Netanjahu: Israelische Aktionen und Assad – Ein komplexes Verhältnis
Benjamin Netanjahu, Israels langjähriger Premierminister, und Bashar al-Assad, der Präsident Syriens, stehen seit Jahren in einem komplexen und oftmals feindseligen Verhältnis. Die israelischen Aktionen in Syrien unter Netanjahus Führung waren geprägt von gezielten Militärschlägen, die sich gegen verschiedene Akteure richteten, aber stets im Kontext des Konflikts mit dem Assad-Regime zu sehen sind. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte dieser Beziehung und die dahinterliegenden Strategien.
Israels strategische Interessen in Syrien
Israels Hauptinteresse in Syrien liegt in der Verhinderung der Etablierung von feindlichen Kräften an seiner Nordgrenze. Dies betrifft vor allem die Hisbollah, die im syrischen Bürgerkrieg stark an Einfluss gewonnen hat und mit iranischer Unterstützung agiert. Netanjahus Regierung betrachtete und betrachtet die iranische Präsenz in Syrien als existenzielle Bedrohung. Die militärische Infrastruktur, die der Iran in Syrien aufbaut, wird als potenzielle Gefahr für Israel gesehen.
Die israelischen Militärschläge in Syrien
Über Jahre hinweg hat Israel zahlreiche Luftschläge in Syrien durchgeführt, die sich vorwiegend gegen Stellungen der Hisbollah, iranische Militärberater und Waffenlager richteten. Diese Aktionen wurden von der israelischen Regierung oft nicht öffentlich bestätigt, jedoch durch diverse Berichte in internationalen Medien dokumentiert. Die Ziele dieser Schläge waren:
- Verhinderung des Waffen- und Technologietransfers an die Hisbollah.
- Schwächung der militärischen Kapazitäten der Hisbollah und des Iran in Syrien.
- Prävention von Angriffen auf israelisches Gebiet.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Aktionen trotz der oft impliziten Anerkennung, nicht immer im direkten Konflikt mit Assad-Truppen standen. Die Strategie Israels zielte in erster Linie auf die Schwächung der iranischen und Hisbollah-Präsenz, während man gleichzeitig versuchte, direkte Konfrontationen mit der syrischen Armee zu vermeiden. Dies unterstreicht die Komplexität der Situation.
Die Reaktionen Assads auf die israelischen Aktionen
Assads Reaktion auf die israelischen Angriffe war durchweg verspätet und meist verbal. Offene militärische Gegenmaßnahmen blieben die Ausnahme. Dies lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen:
- Die schwache militärische Lage Syriens im Bürgerkrieg.
- Die Priorität der Assad-Regierung, den Bürgerkrieg zu beenden und die Macht zu festigen.
- Die Notwendigkeit, internationale Unterstützung zu erhalten. Eine offene Konfrontation mit Israel hätte Assads Position möglicherweise weiter geschwächt.
Assad hat die israelischen Aktionen zwar regelmäßig verurteilt, jedoch blieb ein offener militärischer Konflikt ausgeblieben.
Die Zukunft der Beziehungen
Die Beziehungen zwischen Netanjahu und Assad bleiben äußerst angespannt. Auch nach Netanjahus Rücktritt ist die strategische Situation unverändert. Der Konflikt um die iranische Präsenz in Syrien und die Aktivitäten der Hisbollah wird auch weiterhin Israels Handeln in Syrien prägen. Eine Versöhnung oder gar Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Syrien ist unter den gegebenen Umständen unwahrscheinlich. Die israelischen Aktionen werden vermutlich auch in Zukunft anhalten, solange die Bedrohung durch den Iran und die Hisbollah besteht. Das strategische Ziel bleibt die Sicherung der israelischen Sicherheit an der nordsyrischen Grenze.