Unversicherbar: Schäden durch Wetter – Welche Risiken bleiben bestehen?
Wetterereignisse werden immer extremer. Starkregen, Hagel, Sturm und Überschwemmungen richten jedes Jahr immense Schäden an. Während viele Risiken durch Versicherungen abgedeckt werden können, bleiben einige leider unversicherbar. Dieser Artikel beleuchtet die Problematik und zeigt auf, welche Wetter-Schäden Sie selbst tragen müssen.
Welche Schäden sind üblicherweise versichert?
Viele gängige Schäden durch Wetterereignisse sind durch Versicherungen abgedeckt, vorausgesetzt, Sie haben die richtige Police. Dazu gehören in der Regel:
- Gebäudeversicherung: Schäden am Haus selbst, z.B. durch Sturm, Hagel oder Überschwemmung (ggf. mit Einschränkungen bei Hochwasser). Wichtig: Die genaue Deckung variiert je nach Vertrag.
- Hausratsversicherung: Schäden an Ihren Möbeln, Elektrogeräten und persönlichen Gegenständen durch die oben genannten Ereignisse. Auch hier gelten die jeweiligen Vertragsbedingungen.
- Kaskoversicherung (für Fahrzeuge): Schäden am Auto durch Hagel, Sturm oder Überschwemmung.
- Elementarschadenversicherung: Diese spezielle Versicherung deckt Schäden durch Naturgefahren ab, die oft nicht in Standardversicherungen enthalten sind, wie z.B. Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Hochwasser. Achtung: Der Schutzumfang ist unterschiedlich und muss genau geprüft werden.
Unversicherbare Wetter-Schäden: Die Grauzonen
Trotz umfassender Versicherungen bleiben einige Wetter-Schäden oft unversichert oder nur unzureichend abgedeckt:
1. Langsame, schleichende Schäden:
- Erosion: Langsame Abtragung des Bodens durch Regenwasser ist meist nicht versichert.
- Schimmelbildung durch Feuchtigkeit: Obwohl Feuchtigkeit durch einen versicherten Sturm verursacht wurde, ist die spätere Schimmelbildung oft nicht in der Versicherung enthalten. Eine genaue Prüfung der Police ist notwendig.
- Trockenschäden: Schäden durch längere Trockenperioden, wie z.B. Risse im Mauerwerk aufgrund von Bodensetzungen, sind in der Regel nicht versichert.
2. Schäden mit unklarer Ursache:
- Unklarer Ursprung von Wasserschäden: Wenn die Ursache eines Wasserschadens nicht eindeutig festgestellt werden kann (z.B. undichter Dachrinne über längere Zeit), kann die Versicherung die Leistung verweigern.
- Schäden durch nicht-versicherte Ereignisse in Kombination mit Wetter: Ein bereits bestehender Schaden, der durch ein Wetterereignis verstärkt wird, wird unter Umständen nur teilweise oder gar nicht ersetzt.
3. Höhere Gewalt und außergewöhnliche Ereignisse:
- Überflutungen durch außergewöhnlich starke Regenfälle: Hier scheiden sich die Geister. Während Standardversicherungen oft Überschwemmungen durch Flusshochwasser abdecken, sind extreme Regenereignisse, die zu unvorhergesehenen Überflutungen führen, manchmal ausgeschlossen.
- Schäden durch extremer Hitze: Beispielsweise kann ein durch extreme Hitze verursachter Brand, der nicht auf einen technischen Defekt zurückzuführen ist, als "höhere Gewalt" eingestuft werden und somit nicht versichert sein.
Vorsorge und Risikominimierung
Da einige Schäden unversicherbar sind, ist eine umfassende Vorsorge unerlässlich:
- Regelmäßige Wartung: Gepflegte Gebäude und Anlagen sind widerstandsfähiger gegen Wettereinflüsse. Dachrinnen reinigen, Fassaden überprüfen, etc.
- Risikoanalyse: Analysieren Sie die Gefahren, denen Ihr Eigentum ausgesetzt ist, und ergreifen Sie entsprechende Maßnahmen.
- Finanzielle Rücklagen: Bilden Sie eine Rücklage für unerwartete Schäden, die nicht durch eine Versicherung gedeckt sind.
- Detaillierte Versicherungsanalyse: Vergleichen Sie verschiedene Versicherungsangebote und prüfen Sie die genauen Vertragsbedingungen sorgfältig. Ein unabhängiger Versicherungsberater kann hier wertvolle Hilfe leisten.
Fazit: Während viele Schäden durch Wetterereignisse durch Versicherungen abgedeckt werden können, gibt es eine Reihe von Risiken, die unversicherbar bleiben. Eine umfassende Vorsorge und eine gründliche Analyse der eigenen Versicherungspolicen sind daher unerlässlich, um im Schadensfall finanziell abgesichert zu sein. Informieren Sie sich detailliert über die Leistungen Ihrer Versicherungen und schließen Sie gegebenenfalls zusätzliche Versicherungen ab, um Ihr Risiko zu minimieren.