Wann den Notruf wählen? Klare Infos
Der Notruf (112) ist für lebensbedrohliche Situationen da. Es ist wichtig, ihn nur in solchen Fällen zu wählen, um die Rettungskräfte nicht unnötig zu binden und sicherzustellen, dass sie schnellstmöglich bei wirklich dringenden Fällen zur Stelle sein können. Aber wann ist es tatsächlich ein Notfall? Hier finden Sie klare Informationen.
Wann Sie unbedingt den Notruf wählen sollten:
Lebensbedrohliche Situationen sind das oberste Gebot. Dazu gehören:
- Herzinfarkt: Starke Brustschmerzen, Atemnot, Übelkeit.
- Schlaganfall: Plötzlich auftretende Lähmungen, Sprachstörungen, Sehstörungen.
- Bewusstlosigkeit: Eine Person ist nicht ansprechbar und reagiert nicht auf Reize.
- Atemnot: Schwere Atembeschwerden, die mit zunehmendem Erstickungsgefühl einhergehen.
- Starke Blutungen: Unkontrollierbare Blutungen, die nicht gestillt werden können.
- Verletzungen mit hohem Verletzungsrisiko: Schwere Unfälle (z.B. Verkehrsunfall), offene Brüche, tiefe Stich- oder Schnittverletzungen.
- Vergiftungen: Wenn eine Person eine gefährliche Substanz eingenommen hat und sich in Lebensgefahr befindet.
- Ertrinken: Eine Person ist im Wasser und kämpft ums Überleben.
- Plötzliche Erkrankung: Wenn eine Person plötzlich schwer erkrankt und medizinische Hilfe benötigt.
Zusätzliche Indikatoren für einen Notfall:
- Schnelle Verschlechterung des Zustands: Wenn sich der Gesundheitszustand einer Person rapide verschlechtert.
- Unfähigkeit, selbstständig Hilfe zu rufen: Die betroffene Person kann nicht selbst den Notruf wählen.
- Gefahr für Dritte: Wenn eine Situation eine Gefahr für andere Menschen darstellt.
Wann Sie den Notruf NICHT wählen sollten:
Für weniger dringende Fälle gibt es andere Anlaufstellen. Den Notruf zu missbrauchen, kann fatale Folgen haben. Wählen Sie nicht den Notruf für:
- Nicht-medizinische Notfälle: Z.B. verlorene Schlüssel, kleiner Streit mit Nachbarn.
- Allgemeine medizinische Fragen: Für allgemeine medizinische Beratung rufen Sie bitte Ihren Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst an.
- Nicht lebensbedrohliche Verletzungen: Kleinere Schürfwunden, Prellungen etc. können in der Regel selbst versorgt werden oder von einem Arzt zu einem späteren Zeitpunkt behandelt werden.
- Falsche Angaben: Das Täuschen der Notrufzentrale ist strafbar.
So rufen Sie richtig den Notruf ab:
- Ruhe bewahren: Versuchen Sie ruhig zu bleiben und die Situation klar zu beschreiben.
- Ort des Geschehens: Geben Sie die genaue Adresse oder den Ort des Geschehens an.
- Art des Notfalls: Beschreiben Sie kurz und prägnant den Notfall.
- Anzahl der Verletzten: Geben Sie an, wie viele Personen verletzt sind.
- Zustand der Verletzten: Beschreiben Sie den Zustand der Verletzten so detailliert wie möglich (z.B. Bewusstsein, Atmung, Blutungen).
- Ihre Telefonnummer: Die Notrufzentrale braucht Ihre Telefonnummer, um Sie zurückrufen zu können.
Bleiben Sie am Telefon, bis die Rettungskräfte Sie auffordern, aufzulegen.
Zusammenfassung:
Den Notruf 112 sollten Sie nur in lebensbedrohlichen Situationen wählen. Im Zweifel ist es besser, den Notruf zu wählen, als ein Risiko einzugehen. Aber denken Sie daran, dass die Rettungskräfte wertvolle Zeit verlieren, wenn der Notruf für nicht dringende Fälle benutzt wird. Seien Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst und nutzen Sie den Notruf verantwortungsvoll.