Wildtiere an Heiligabend: Teilen & Füttern – Ein verantwortungsvoller Umgang
Heiligabend, die besinnliche Zeit des Jahres, in der wir mit Familie und Freunden zusammenkommen. Doch auch unsere wild lebenden Nachbarn haben Hunger und brauchen unsere Rücksicht. Die Frage, ob und wie wir Wildtiere an Heiligabend füttern sollten, ist dabei von großer Bedeutung. Unbedachter Umgang kann mehr schaden als nutzen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte des Themas und gibt Tipps für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wildtieren in der Weihnachtszeit.
Warum Wildtiere nicht einfach so füttern?
Die spontane Fütterung von Wildtieren birgt erhebliche Risiken.
Gewöhnungseffekt & Abhängigkeit
Regelmäßiges Zufüttern kann zu einer Gewöhnung und Abhängigkeit der Tiere führen. Sie verlieren den Instinkt, selbstständig nach Nahrung zu suchen und werden auf die menschliche Hilfe angewiesen. Dies schwächt sie langfristig und macht sie anfälliger für Krankheiten und Gefahren.
Falsche Ernährung & Gesundheitsschäden
Viele Menschen bieten den Wildtieren die falschen Nahrungsmittel an. Schokolade, Lebkuchen, Plätzchen und andere weihnachtliche Leckereien sind für Wildtiere ungeeignet und können sogar tödlich sein. Die falsche Ernährung führt zu Verdauungsstörungen, Mangelerscheinungen und anderen Gesundheitsproblemen.
Verbreitung von Krankheiten
Durch den Kontakt mit Menschen und ihren Nahrungsresten können sich Krankheiten unter den Wildtieren ausbreiten. Eine Ansammlung von Tieren an einer Futterstelle begünstigt die Übertragung von Parasiten und Viren.
Konflikt mit dem natürlichen Lebensraum
Die Fütterung von Wildtieren stört das natürliche Gleichgewicht des Ökosystems. Eine Überpopulation an einem bestimmten Ort kann zu Ressourcenkonkurrenz und Verdrängung anderer Arten führen.
Wann und wie kann man Wildtieren helfen?
In den meisten Fällen ist es besser, Wildtiere nicht zu füttern. Sie sind in der Regel gut an ihre Umwelt angepasst und können selbst für ihren Nahrungsbedarf sorgen. Es gibt jedoch Ausnahmen:
Harte Winter & Notfälle
Bei extrem harten Wintern mit starkem Schneefall und Eisbildung können Wildtiere Schwierigkeiten haben, an Nahrung zu gelangen. In solchen Fällen kann eine gezielte und kontrollierte Zufütterung sinnvoll sein, aber nur mit geeignetem Futter und unter Berücksichtigung der oben genannten Risiken.
Beratung durch Experten
Im Zweifelsfall sollte man sich an Experten wenden, z.B. Naturschutzverbände oder Forstämter. Sie können Auskunft darüber geben, ob und wie eine Fütterung in der jeweiligen Situation notwendig und sinnvoll ist.
Geeignete Nahrung für Wildtiere (wenn unbedingt nötig)
Sollte eine Fütterung notwendig sein, dann ist es wichtig, geeignete Nahrung zu verwenden. Hier einige Beispiele:
- Wildfuttermischungen: Im Fachhandel erhältlich.
- Haferflocken: Ungesüßt und ohne Zusätze.
- Getreidekörner: Weizen, Gerste, Mais.
- Wilde Früchte & Beeren: z.B. Äpfel, Birnen (ohne Kerngehäuse).
Wichtig: Kein Brot, keine Milchprodukte, keine süßen Speisen!
Fazit: Achtsamkeit und Verantwortung
An Heiligabend und während der gesamten kalten Jahreszeit sollten wir mit Achtsamkeit und Verantwortung auf unsere wild lebenden Nachbarn achten. Unbedachte Handlungen können ihnen mehr schaden als nutzen. Im Zweifel ist es immer besser, die Tiere in Ruhe zu lassen und sich bei Unsicherheiten an Experten zu wenden. Das wahre Teilen an Weihnachten ist auch das Teilen der Natur, in dem wir ihre Ressourcen erhalten und den Tieren ihren natürlichen Lebensraum bewahren.