Tod der Mutter: Kollegen helfen Angehörigen – Wenn Trauer am Arbeitsplatz Einzug hält
Manchmal haut es dich einfach um. So ging es mir auch, als meine Mutter unerwartet starb. Die Welt stand plötzlich still, und neben dem überwältigenden Schmerz kam noch die Frage: Wie soll ich das jetzt alles schaffen? Arbeit, Organisation der Beerdigung, der Umgang mit der Trauer… es war ein Albtraum. Aber zum Glück hatte ich tolle Kollegen. Und darum geht’s in diesem Artikel: Wie können Kollegen Angehörigen in so einer schweren Zeit helfen? Weil, lasst uns ehrlich sein, manchmal weiß man einfach nicht, was man tun soll.
Der erste Schock: Hilflosigkeit statt Hilfe
Die ersten Tage nach dem Tod meiner Mutter waren ein einziger emotionaler Wirbelsturm. Ich war wie betäubt. An Arbeit war gar nicht zu denken. Ich habe versucht, so professionell wie möglich zu sein und meinem Chef Bescheid zu sagen, aber ich war einfach nur emotional am Ende. Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl der Hilflosigkeit. Man fühlt sich allein, obwohl man von Menschen umgeben ist.
Mein Chef war zum Glück sehr verständnisvoll. Er gab mir sofort unbezahlten Urlaub – das war extrem wichtig. Aber selbst das Beste an Unterstützung nützt nichts, wenn man nicht weiß, wie man damit umgeht. Manchmal hilft es schon, einfach nur zuzuhören.
Was Kollegen tun können: Kleine Gesten, große Wirkung
Meine Kollegen haben mir auf so viele Arten geholfen, dass ich fast nicht weiß, wo ich anfangen soll. Es waren die kleinen Dinge, die den größten Unterschied gemacht haben. Eine Kollegin brachte mir jeden Tag Essen vorbei – ich hatte ja kaum Zeit zum Kochen. Andere Kollegen übernahmen meine Aufgaben, soweit es ging. Sie haben mich nicht mit Fragen überhäuft, sondern einfach nur da gewesen.
Hier ein paar konkrete Tipps, wie ihr Kollegen in so einer Situation unterstützen könnt:
- Seid da: Ein einfaches "Ich bin für dich da" kann Wunder wirken.
- Bietet praktische Hilfe an: Einkaufen, Gassi gehen mit dem Hund (wenn vorhanden), Aufgaben übernehmen.
- Schenkt Zeit zum Zuhören: Manchmal will man einfach nur reden. Lasst eurem Kollegen Zeit, seine Trauer zu verarbeiten.
- Respektiert die Privatsphäre: Nicht jeder will über seine Trauer sprechen. Akzeptiert das.
- Denkt an die Kleinigkeiten: Eine Karte, eine kleine Aufmerksamkeit – das kann viel bedeuten.
Vermeidet Phrasen wie "Ich weiß, wie du dich fühlst" oder "Zeit heilt alle Wunden". Das hilft nicht weiter und kommt oft falsch rüber.
Der Weg zurück: Langsam, aber sicher
Der Trauerprozess ist individuell. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Nach einigen Wochen konnte ich wieder langsam anfangen, meine Arbeit wieder aufzunehmen. Ich habe mit meinem Chef ein offenes Gespräch geführt, und wir haben einen Plan erstellt, wie ich wieder in den Arbeitsalltag zurückfinden kann. Das war wichtig, denn der plötzliche Wiedereinstieg wäre sicher zu viel gewesen.
Meine Kollegen waren auch in dieser Phase weiterhin eine große Hilfe. Sie haben Verständnis für meine momentanen Grenzen gezeigt und mich nicht unter Druck gesetzt. Sie haben mit mir Geduld gehabt. Das ist Gold wert.
Fazit: Empathie und praktisches Handeln
Der Tod eines Angehörigen ist eine sehr schwere Zeit. Als Kollege kann man zwar den Schmerz nicht wegnehmen, aber man kann ihn erträglicher machen. Durch Empathie, praktische Hilfe und Verständnis kann man einem Kollegen in dieser schwierigen Situation beistehen und ihm zeigen, dass er nicht allein ist. Denkt daran: Auch die kleinsten Gesten können einen großen Unterschied machen. Und das gilt nicht nur für den Tod der Mutter, sondern für den Verlust eines jeden geliebten Menschen.